Die Berechnung des BMI erfolgt für Kinder und Jugendliche nach der gleichen Formel. Da sie jedoch im Größenwachstum sind und dieses nicht gleichmäßig verläuft, sind die gängigen BMI-Tabellen für Erwachsene ungeeignet. Deshalb gibt es für Kinder und Jugendliche Durchschnittswerte Gleichaltriger als Referenzwerte, die als sogenannte BMI-Perzentile in Abhängigkeit vom Alter angegeben werden.
Der empfohlene BMI-Bereich, welcher statistisch mit der höchsten Lebenserwartung einhergeht, liegt ohne Berücksichtigung des Geschlechts für Frauen und Männer bei 18,5 bis 24,9. Diese BMI-Bewertung gilt nicht für Kinder, Jugendliche, Kraftsportler, Schwangere, Menschen mit übermäßigen Wasseransammlungen und Schwerstarbeiter. Für Senioren wird ein etwas höherer Bereich akzeptiert. Im höheren Alter kommt es zunehmend zu einer Unterernährung, die die körperliche Leistungsfähigkeit einschränken kann und daher eher unerwünscht ist.
Übergewicht ist mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung vieler Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2, Gicht und Fettstoffwechselstörungen assoziiert. Mit Anstieg des Körpergewichts steigt auch das Risiko für viele Krebserkrankungen, Gelenkprobleme und viele andere Krankheiten. Eine Gewichtsabnahme kann daher in vielen Fällen zu einer Linderung von Stoffwechselstörungen sowie zu einer Verminderung verschiedener Risikofaktoren (Bluthochdruck, erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte sowie erhöhte Harnsäurewerte) beitragen. Neben dem Ausmaß des Körpergewichts kommt es auch auf die Verteilung des Fettgewebes im Körper an.
Unter www.ernaehrungsstudio.de kann jeder seinen BMI selbst berechnen. Dort finden Sie auch einen BMI-Rechner für Kinder.
Ist das Fettgewebe bevorzugt am Körperstamm konzentriert – was bei Männern oft der Fall ist („Apfel-Typ“) – steigt das gesundheitliche Risiko. Die typisch weibliche Fettverteilung an Po und Oberschenkeln („Birnen-Typ“) stellt ein geringeres gesundheitliches Risiko dar. Das Fettverteilungsmuster lässt sich gut über die Messung des Taillenumfangs erfassen.
Der Taillenumfang als Maß der Körperfettverteilung sollte bei Männern 94 cm und bei Frauen 80 cm nicht überschreiten. Bei einem Taillenumfang von mehr als 102 cm bei Männern und 88 cm bei Frauen ist das Risiko an einer Stoffwechselkrankheit oder einem Herz-Kreislaufleiden zu erkranken deutlich erhöht.
Wichtige Empfehlungen zum Körpergewicht:
- Untergewichtig ist, wer einen BMI unter 18,5 hat. Bei Untergewicht ist häufig eine Gewichtszunahme sinnvoll.
- Erwachsene mit Normalgewicht sollten ihr Körpergewicht halten.
- Erwachsene mit leichtem Übergewicht (BMI zwischen 25 und 29,9) sollten von ihrem Arzt das Auftreten der oben genannten Risikofaktoren in regelmäßigen Abständen kontrollieren lassen und gegebenen-falls abnehmen.
- Bei einem BMI über 30 – auch ohne Vorliegen von Risikofaktoren – ist eine Gewichtsabnahme anzustreben.
Drei sinnvolle Wege zum Wohlfühlgewicht
Viele Wege führen nach Rom und mindestens drei Wege empfiehlt die Deutsche Adipositas Gesellschaft zur Gewichtsabnahme. Entscheidend für die Senkung des Körpergewichts ist eine negative Energiebilanz. Dazu müssen Sie weniger Kalorien aufnehmen, als Ihr Organismus verbraucht. Bei einem täglichen Kaloriendefizit von rund 500 kcal gehen Experten von einer durchschnittlichen Gewichtreduktion von 5 bis 6 Kilogramm innerhalb von 6 Monaten aus.
Auch beim Abnehmen gilt »Gut Ding will Weile haben«. Die Gewichtsabnahme kann durch eine verringerte Fettaufnahme (Low-Fat Diät), reduzierte Kohlenhydrataufnahme (Low-Carb Diät) oder durch eine Kombination aus verminderter Fett- und Kohlenhydrataufnahme erreicht werden. Informieren Sie sich vor einer angestrebten Gewichtsreduktion bei einer qualifizierten Ernährungsberatung durch Ernährungswissenschaftler und Diätassistenten.
Viele kleine Mahlzeiten oder besser drei Größere?
Über lange Zeit galt die Empfehlung jeden Tag fünf kleine Mahlzeiten aufzunehmen, um leistungsfähig zu sein. Zudem zeigen Forschungsergebnisse, dass fünf Mahlzeiten am Tag das Auftreten von Heißhungerattacken verhindern können. Werden dem Körper zwischendurch Energie und Nährstoffe zugeführt, bleibt der Blutzuckerspiegel konstant. Damit bleiben Sie auch körperlich und geistig fit.
Einige Forschungsergebnisse sprechen aber auch dafür, auf kohlenhydrathaltige Zwischenmahlzeiten und Snacks zu verzichten, wenn Sie abnehmen möchten. Begründet wird dies durch die Insulinausschüttung als Antwort auf den Blutzuckeranstieg, da während einer Insulinausschüttung die Fettverbrennung gehemmt ist. Die Frage, wie viele Mahlzeiten am Tag sinnvoll sind, wird zusätzlich v.a. im Hinblick auf die Kalorienzufuhr diskutiert.
Fallen aber die Zwischenmahlzeiten oder Snacks zu üppig aus, und nehmen Sie so mehr Kalorien zu sich, als es Ihrem Bedarf entspricht, kann häufigeres Essen zu Übergewicht führen. Zurzeit kann jedoch keine wissenschaftlich gesicherte Aussage gemacht werden, ob drei oder fünf Mahlzeiten ideal sind. Wenn Sie Zwischenmahlzeiten einplanen, achten Sie darauf, kalorienarme Snacks wie Obst, Gemüse oder fettarme Milchprodukte zu wählen. Wer ein Problem mit Übergewicht hat, kommt wahrscheinlich mit weniger Mahlzeiten leichter zurecht.