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Das Nutri-Score-Label kann beim Einkauf helfen, ein Produkt besser zu bewerten.
© Drazen-Zigic / iStock / Getty Images Plus
Eine Frau prüft die Nährwertkennzeichnung eines Produkts beim Einkauf.

Ampelsystem für Nährwerte

Bewusster einkaufen mit dem Nutri-Score

Viele kennen das Problem im Supermarkt: Sie stehen vor einem Regal im Supermarkt und fragen sich, welches Produkt das Bessere ist. Das Nährwertkennzeichnungssystem „Nutri-Score“ hilft dabei, innerhalb einer Produktkategorie auf einen Blick Unterschiede in der Zusammensetzung zu erkennen. Die gesündere Alternative zu finden wird dadurch erleichtert.

Mit einer Art Ampelsystem, das Aufschluss über die Qualität der enthaltenen Nährwerte gibt, bekommt der Verbraucher Hilfe bei der Lebensmittelauswahl, um sich bewusster und dadurch ausgewogener zu ernähren.

Nutri-Score: So funktioniert´s

Um sich über die enthaltenen Nährstoffe zu informieren, konnten Sie bislang auf die Nährwerttabellen auf der Verpackungsrückseite zurückgreifen: Die Angaben beziehen sich in der Regel auf 100 Gramm (bei Getränken auf 100 Milliliter) bzw. die dort genannten Portionsgrößen – unklar bleibt, wie die angegebenen Werte zum Beispiel für Zucker, Fett, gesättigte Fettsäuren oder Salz einzuschätzen sind. Daraus resultierte der Wunsch vieler Verbraucher nach einer einfacheren Lebensmittelkennzeichnung und -bewertung für Transparenz und Orientierungshilfe beim Kauf von Lebensmitteln.

Bei einer schnelleren und einfacheren Beurteilung von Lebensmitteln kann nun der von unabhängigen Wissenschaftlern entwickelte Nutri-Score mit einer fünfstufigen, farbigen Ampel-Skala helfen. Diese informiert die Verbraucher auf einen Blick über die Nährstoffzusammensetzung: Sie reicht von „A“ in grün (günstigere Nährwerte) bis „E“ in rot (ungünstigere Nährwerte). Aufgrund dieser leicht sichtbaren Bewertung lassen sich Produkte einfacher miteinander vergleichen. Das ist insbesondere dann von Vorteil, wenn es darum geht, Produkte aus derselben Kategorie zu vergleichen – zum Beispiel, welche Fertigpizza über eine bessere Zusammensetzung verfügt.

Label mit dem Nutri-Score A bis E.

Quelle: Ernährungsstudio by Nestlé

So berechnet sich der Nutri-Score

Mit welchem Buchstaben ein Lebensmittel bewertet wird, hängt von der Menge der „positiven“ und „weniger positiven“ Nähr- und Inhaltsstoffe (pro 100 Gramm bzw. 100 Milliliter) ab. Je höher zum Beispiel der Salzgehalt, desto mehr Punkte werden vergeben. Unsere Grafik (siehe oben) zeigt Ihnen, welche Inhaltsstoffe in die Berechnung einfließen und welchen Gesamtpunktewert ein Lebensmittel erhalten muss, um mit einem bestimmten Buchstaben gekennzeichnet zu werden. Um die Berechnung einfacher nachzuvollziehen, finden Sie im Folgenden eine Beispielrechnung für ein Schoko-Knusper-Müsli:*

Übersicht Nutri-Score Bewertung
Quelle: Ernährungsstudio by Nestlé

Wo der Nutri-Score an seine Grenzen stößt

Neben den genannten Vorteilen für Verbraucher hat der Nutri-Score auch Schwächen: Zum einen fließen nicht alle Inhaltsstoffe (wie Vitamine, Mineralstoffe oder ungesättigte Fettsäuren) in die Beurteilung mit ein. Zum anderen wird nicht – wie etwa im Falle der Nährwerttabellen – zusätzlich die Portionsgröße berücksichtigt, sondern immer auf 100 Gramm bzw. 100 Milliliter pro Produkt bezogen. Außerdem bewertet der Nutri-Score immer nur ein einzelnes Lebensmittel und nicht den gesamten Speiseplan. Das bedeutet, dass der Verbraucher nicht davon ausgehen kann, sich durch den alleinigen Konsum von A-Lebensmitteln auch gleichzeitig ausgewogen und gesund zu ernähren. Hier lohnt sich immer auch ein Blick auf die Ernährungspyramide. Sie zeigt, welche Nahrungsmittelgruppen in welchem Verhältnis gegessen werden sollen. Außerdem halten die Nährwerttabelle sowie die Zutatenliste nach wie vor weitere wichtige Informationen zu den Produkten bereit.

Nichtsdestotrotz ist der Nutri-Score eine leicht verständliche Möglichkeit für Verbraucher, schon beim Einkaufen die Lebensmittelauswahl bewusster zu gestalten. Er zeigt Ihnen eine zusammenfassende Bewertung an, die der schnellen, ersten Orientierung dienen soll.

Leider ist die Kennzeichnung verpackter Lebensmittel mit dem Nutri-Score bisher freiwillig, sodass viele Lebensmittelproduzenten wie z.B. Süßwarenhersteller ihre Produkte nicht kennzeichnen. Hier hilft nur eine verpflichtende Regelung, am besten auf EU-Ebene.


*Zum Redaktionsschluss wurde eine Anpassung der Berechnungsgrundlage des Nutri-Scores verabschiedet, um so die aktuellen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen noch stärker zu berücksichtigen. Das Beispiel in diesem Kapitel wurde noch nach der aktuellen Berechnungsgrundlage erstellt. Die Einführung des neuen Algorithmus wird frühestens für 2023 erwartet.

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